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Workshops (Planspiele) / Podiumsdiskussion 2020/21

„Laden oder tanken?“ –  Die Mobilität der Zukunft als Planspiel

 

Logo Laden oder Tanken hellerKaum ein Thema treibt die Deutschen so sehr um wie ihr Auto. Schnell werden sachliche Debatten hitzig und emotional geführt, sobald ein Angriff auf die individuelle Mobilität vermutet wird. Es ist grundsätzlich keine neue Erkenntnis, dass eine zukunftsfähige und nachhaltig orientierte Gesellschaft dem Verbrennungsmotor in naher Zukunft unausweichlich den Rücken zukehren muss. Die Rettung scheint dabei so einfach und doch so fern: Denn sowohl die Elektromobilität als auch die Wasserstofftechnologie nehmen für sich in Anspruch, die individuelle Fortbewegung auf der Straße auch in Zukunft sichern zu können und damit das Rückgrat der deutschen Wirtschaft zu stärken. Doch wovon wollen wir, dass es uns in Zukunft antreibt?

Wo sich Verkehrs-, Umwelt- und Energiepolitik treffen, kommen auch unterschiedliche Interessen ins Spiel. Diese Erfahrung sollten Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II von Brandenburger Gymnasien und Berufsschulen in dem interaktiven Planspiel „Laden oder tanken? – Die Zukunft der Mobilität als Planspiel“ nachstellen und selbst erleben. In den circa fünfstündigen Workshops schlüpften sie in die Rolle unterschiedlicher Akteurinnen bzw. Akteure aus Politik, Wirtschaft, Forschung und Zivilgesellschaft, die teils sehr konträre Interessen vertreten. Sie versetzten sich in einen fiktiven Gesetzgebungsprozess der brandenburgischen Landesregierung zur Förderung alternativer Antriebstechnologien für PKW und sollten sich mit einem Referentenentwurf zur Ausgestaltung der Gesetzesinitiative auseinandersetzen.

Im Anschluss an eine inhaltliche Einführung sowie der selbstständigen Einarbeitung und Strategiekonzeption der Schülerinnen und Schüler wurden letztere angehört: Indem die Interessensvertretungen ihre Anliegen artikulierten, wurden die Streitpunkte der Beteiligten deutlich, Vor- und Nachteile der Technologien wurden erörtert und gegenseitig in Bezug gesetzt.

Das Szenario: Die Brandenburger Landesregierung ist auf der Suche nach der Technologie der Zukunft und will die beste alternative Antriebstechnologie für PKW im Flächenland Brandenburg fördern. „Laden oder Tanken“ – das ist hier die Frage. Die Landesregierung lädt deshalb zu einem fiktiven Anhörungsverfahren. Nach den Anhörungen entscheidet das Kabinett über den Referentenentwurf. Dieser Prozess wird in einem Planspiel simuliert. Die Schülerinnen und Schüler nehmen dabei Rollen ein. Die Interessenvertretungen sprachen einzeln mit den Ministerien und der Staatskanzlei und versuchten, diese zu beeinflussen. Danach entschied die Landesregierung in einer öffentlichen Sitzung über das neue Gesetz. Die Interessenvertretungen kommentierten im Anschluss die Entscheidung der Regierung.

Folgende Akteure (Rollen) waren beim Planspiel vertreten:

Politik und Verwaltung

  • Staatskanzlei des Landes Brandenburg
  • Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie (federführend)
  • Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz
  • Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung
  • Städte- und Gemeindebund Brandenburg

Wirtschaft

  • Bundesverband CarSharing e. V.
  • Bundesverband eMobilität e. V. (BEM)
  • Deutscher Wasserstoff- und Brennstoffzellenverband (DWV)
  • Verband der Automobilindustrie (VDA)

Forschung

  • Fraunhofer-Gesellschaft

Zivilgesellschaft

  • autofrei leben! e. V.
  • Naturschutzbund Deutschland (NABU)

Dabei wurden folgende Streitpunkte diskutiert:

  • Optionen: Brennstoffzelle (Wasserstoff) vs. Lithium-Ionen-Batterie (Batterie-Elektrik) bzw. beides
  • Ausbau der Lade- und Tankinfrastruktur
  • Verteilung von Forschungsgeldern
  • Steuerliche Vorteile und finanzielle Anreize

Am Ende des Planspiels stand ein Kabinettsbeschluss mit Entscheidung zur Frage, auf welche Technologie(n) gesetzt werden soll. Theoretisch konnte die fiktive Landesregierung danach eine Bundesratsinitiative starten, um das Ergebnis auch auf die bundespolitische Agenda zu setzen. 15 Veranstaltungen haben stattgefunden, dabei wurden folgende Beschlüsse gefasst:

  • 0x alleinige Förderung von E-Autos mit integriertem Lithium-Ionen-Akku
  • 5 x alleinige Förderung von Brennstoffzellenautos
  • 10x Antriebsmix/Mischförderung; Schule 1: 35:65, Schule 2: 75:25, Schule 3: 30:70, Schule 4: 75:25, Schule 5: 20:80, Schule 6: 20:80, Schule 7: 30:70, Schule 8: 40:60, Schule 9: 25:75, Schule 10: 40:60 (Förderanteile jeweils in Prozent, erstgenannte Zahl = Lithium-Ionen-Akku)

Durch die Simulation des Gesetzgebungsprozesses erlebten die Schülerinnen und Schüler, wie politische Entscheidungsprozesse in der Realität zustande kommen und ablaufen, sie erwarben zudem ein Verständnis für die Komplexität und die vielfältigen Interessen, die solchen Entscheidungen zugrunde liegen. Darüber hinaus setzten sie sich intensiv mit Energie- und Nachhaltigkeitspolitik auseinander und schulen ihre Moderationskenntnisse, Kompromissfähigkeit und Verhandlungsführung auf spielerische Art und Weise.

Dadurch, dass das Planspiel konkret Bezug zum Land Brandenburg herstellte, setzen sich die Teilnehmenden nicht nur mit Energiepolitik allgemein auseinander, sondern konnten diese konkret mit ihrer erfahrenen Lebensrealität verbinden, was die Schaffung eines Problembewusstseins begünstigte und die Teilnehmenden dadurch zur politischen Meinungsbildung animierte.

Sowohl letztere als auch beteiligte Pädagoginnen und Pädagogen wurden über die Erfordernisse des Klimawandels sensibilisiert, informiert und dazu angeregt, durch eigenes Engagement konkrete Initiativen anzustoßen. Im Anschluss an die Workshops fungierten die Beteiligen als Multiplikatorinnen bzw. Multiplikatoren und trugen so zur Verbreitung des erlernten Wissens in der Zielgruppe bei.

Im Anschluss an die erfolgreiche Durchführung der Planspiele diskutierten teilnehmende Schülerinnen und Schüler mit Expertinnen und Experten der Verkehrswende. Die Abschlussveranstaltung fand coronabedingt nicht in den Räumlichkeiten der Staatskanzlei des Landes Brandenburgs, sondern online statt. Dort kamen die Delegierten von drei Workshops (Docemus Campus Blumberg, Docemus Campus Grünheide, Leonardo da Vinci Campus Nauen) zusammen und diskutierten unter der fachkundiger Moderation von Katja Sinko mit folgenden Expertinnen und Experten der einzelnen Akteursfraktionen zu einzelnen Gesichtspunkten des Themenkomplexes:

  • Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg
  • Markus Emmert, Vorstand, Leiter & Organisation BEM-Arbeitsgruppen und strategische Kooperationen des Bundesverbandes eMobilität, und Annett Ströer, Leiterin der BEM-Landesvertretung Brandenburg
  • Jurica Miketa, Leiter Fachkommissionen / Legal Affairs und EU Political Affairs des Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verbandes
  • Christiane Schröder, Landesgeschäftsführerin des NABU Brandenburg

Dabei konnten die Schülerinnen und Schüler insbesondere mit Vertreterinnen und Vertretern derjenigen Rollen ins Gespräch kommen, die sie zuvor gespielt hatten.

Termine:

15.04.2021: Potsdam, Montessori-Schule

15.09.2021: Grünheide, Docemus Campus (Gymnasium)

23.09.2021: Perleberg, Friedrich-Gedike Oberschule

30.09.2021: Nauen, Leonardo da Vinci Campus (Gymnasium)

01.10.2021: Nauen, Leonardo da Vinci Campus (Gymnasium)

05.10.2021: Luckau, Bohnstedt-Gymnasium

06.10.2021: Luckau, Bohnstedt-Gymnasium

07.10.2021: Luckau, Bohnstedt-Gymnasium

12.11.2021: Ahrensfelde OT Blumberg, Docemus Campus Blumberg

03.12.2021: Perleberg, Friedrich-Gedike Oberschule

06.12.2021: Lübbenau, Paul-Fahlisch-Gymnasium

07.12.2021: Lübbenau, Paul-Fahlisch-Gymnasium

14.12.2021: Rangsdorf, Fontane-Gymnasium

15.12.2021: Rangsdorf, Fontane-Gymnasium

16.12.2021: Rangsdorf, Fontane-Gymnasium

13.01.2022: Online-Abschlussveranstaltung

 

Laufzeit des Projekts: 01.06.2020 - 28.02.2022 / 15 Workshops und 1 Abschlussveranstaltung in Brandenburg

 

Ansprechpartner:

Jan Roessel
Referent EU & Europa
Tel.: 030 88412 251
» E-Mail schreiben

 

Förderer:

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