Am 24. Juni 2021 ab 17.00 Uhr im Livestream
Umweltschutz war für die DDR-Planwirtschaft nicht relevant. Partei, Staat und Staatssicherheit waren bestrebt, verheerende ökologische Probleme zu verdecken. Bilder aus bundesrepublikanischen Medien sowie Berichte von DDR-Zeitzeuginnen und -Zeitzeugen verdeutlichen allerdings das Ausmaß des ökologischen Desasters: Bodenvergiftung durch wilde Müllkippen, Gewässerbelastung durch industrielle Schadstoffe, Kohlendioxidverschmutzung sowie eine permanente und hohe Luftverunreinigung durch die Braunkohleverbrennung. Wer in der DDR auf Umweltprobleme aufmerksam machte, provozierte die SED-Führung. Kritikerinnen und Kritiker der DDR-Umweltpolitik – insbesondere die unabhängige Umweltbewegung der 1980er-Jahre – fasste das Ministerium für Staatssicherheit gezielt ins Visier.
Mit den ökologischen Altlasten der DDR-Umweltpolitik mussten sich die neuen Bundesländer auch nach der Wiedervereinigung befassen. Um eine rapide Verbesserung der Umweltsituation zu erreichen, haben die neuen Bundesländer einen komplexen wirtschaftlichen Umstrukturierungsprozess gestartet, der mit Blick auf Umsetzungen anspruchsvoller Umweltgesetzgebungen beachtliche Erfolge aufweist, aber die Länder nach wie vor vor Herausforderungen stellt.
Die drei Diskussionsforen im Rahmen der Reihe „Giftiges Erbe. Ökologischer Neuanfang in Ostdeutschland“ widmen sich der Umweltproblematik in der DDR – konkret der Umweltverschmutzung und den sich bildenden Umweltgruppen – und ihren Folgen für die neuen Bundesländer nach der Wiedervereinigung. Zu Wort kommen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, einstige und heutige Umweltschützerinnen und -schützer, Expertinnen und Experten sowie Akteurinnen und Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.
An der ersten Veranstaltung „Von grauer Luft zu kahlen Wäldern - Die Umweltprobleme der DDR“ wirken mit: Dr. Uta Bretschneider, Direktorin des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig; Dr. Rüdiger Frey, Geschäftsführer des Bildungswerks Sachsen der Deutschen Gesellschaft e. V.; Dr. Tobias Huff, Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften, Johannes-Gutenberg-Universität Mainz; Gisela Kallenbach, MdEP a. D., DDR-Bürgerrechtlerin; Dr. Sebastian Pflugbeil, Physiker, Präsident der Gesellschaft für Strahlenschutz; Peter Wensierski, Journalist, Dokumentarfilmer. Romy Köhler, Historikerin, moderiert.
Stellen Sie Ihre Fragen an die Podiumsgäste gern schon vorab an: .
Termin:
24. Juni 2021, 17.00 - 19.00 Uhr
Link zur Aufzeichnung der Veranstaltung:
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Förderer:
Der Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Bundesländer
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie