Computerspiel für sehbehinderte Menschen
Die unsichtbare Mauer: Ein Serious Game zur Friedlichen Revolution und Wiedervereinigung für Menschen mit Sehbehinderung
In dem Projekt „Die unsichtbare Mauer“ entsteht ein Serious Game für Jugendliche mit Sehbehinderung, das die Spielenden in das Ost-Berlin der Jahre 1989/90 versetzt. Sie schlüpfen in die Rolle der 16-jährigen Tanja, die mit einer Sehbehinderung lebt. Über akustische Signale, Aussagen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen und Musik erkunden sie ihre Umwelt, treffen Entscheidungen und erleben Ereignisse wie die Montagsdemonstrationen oder den Mauerfall. Das Spiel funktioniert nur akustisch – ohne Bilder. Durch das Wechselspiel von Hören, Tasten und Denken entsteht ein immersives Lernerlebnis, das Geschichte spür- und begreifbar macht.
Das Spiel wird von der Deutschen Gesellschaft e. V. in Kooperation mit der Firma Inclusive Gaming im Zeitraum von 2025 bis 2028 entwickelt. Um die Barrierefreiheit zu gewährleisten, prüfen Jugendliche mit Sehbehinderung es in mehreren Testphasen auf Verständlichkeit und Spielspaß. Die Ergebnisse der Testphasen werden in die Entwicklung des Spiels einbezogen. Dafür arbeitet die Deutsche Gesellschaft e.V. mit dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. sowie Schulen mit dem Förderschwerpunkt „Sehen“ zusammen. Ebenso werden Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, darunter auch Menschen mit Sehbehinderung, in die Spielentwicklung eingebunden.
Das Spiel „Die unsichtbare Mauer“ möchte damit eine Lücke schließen: Blinde und sehbehinderte Jugendliche haben bislang nur begrenzten Zugang zu historisch-politischer Bildung. An Schulen mit förderpädagogischem Schwerpunkt fehlen oft die Fächer „Geschichte“ oder „Politik“. Museen und Gedenkstätten stehen noch am Anfang, ihre Inhalte barrierefrei aufzubereiten. Unser Serious Game eröffnet der Zielgruppe einen authentischen, und vor allem selbstständigen Zugang zur Geschichte der Friedlichen Revolution und der Wiedervereinigung.
„Die unsichtbare Mauer“ verbindet so digitale Innovation mit inklusiver Bildung. Das fertige Spiel wird kostenlos als App verfügbar sein, im Jahr 2028 im Computerspielmuseum Berlin der Öffentlichkeit präsentiert und kann über die Projektlaufzeit hinaus in Schulen und Bildungseinrichtungen genutzt werden. So soll die Friedliche Revolution nicht nur erinnert, sondern durch Klang, Interaktion und Empathie erfahrbar gemacht werden.
Ansprechpartner/-in:
Ron Heckler
Referent der Abteilung Politik & Geschichte
Tel.: 030 88412 204
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Dr. Christina Heiduck
Referentin der Abteilung Politik & Geschichte
Tel.: 030 88412 191
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