Homepage Logo DG NEU3

Homepage Logo DG NEU3

 
 
 

Forschungsprojekt

Die jüdische Familie Hahn in Göttingen und die 'Arisierung' der jüdischen Betriebe und der Schutzmarke Gallus

Das Forschungsprojekt widmete sich einem besonders düsteren Kapitel deutscher Geschichte, das weder ausgeforscht ist, noch bis heute an Aktualität verloren hat. Im Mittelpunkt stand die Familie Hahn, deren Leidensgeschichte exemplarisch für jene jüdischen Opfer steht, die in der Zeit des Nationalsozialismus entrechtet, enteignet, vertrieben oder ermordet wurden.

Max Raphael Hahn gründete 1926 die Gallus-Schuhfabrik GmbH. Er suchte dabei handwerkliche Qualität mit modernen Marketingmethoden zu verbinden. Die Schuhmarke „Gallus“ (lat. Hahn) konnte sich dank seiner Marktkenntnisse rasch etablieren. Nach dem Regimewechsel vom Januar 1933 konnte sich die Hahn'sche Schuhfabrik indes nicht wie erhofft stabilisieren. Dafür sind zwei Gründe auszumachen: Zum einen wurde den Hahns der Zugang zu Krediten erschwert, zum andern wurde der Absatz ihrer Produkte durch Boykottmaßnahmen gehemmt. Die Gallus-Schuhfabrik musste schließlich aufgegeben werden und wurde in einem langwierigen Liquidationsverfahren bis zum Mai 1939 abgewickelt. Sechs Familienmitglieder wurden wirtschaftlich ruiniert, verfolgt, schließlich verschleppt und ermordet. Teile der Familie überlebten; Nachkommen der Familie Hahn leben in Israel, USA, Kanada und Großbritannien. Heute gehört die Schuhmarke „Gallus“ zum Unternehmen Deichmann.

Das Projekt sollte zum einen zur wissenschaftlichen Aufklärung und historischen Aufarbeitung eines wichtigen Aspektes nationalsozialistischer Ausgrenzungs-, Entrechtungs- und Enteignungspolitik beitragen, die schließlich in der Vertreibung und Vernichtung jüdischen Lebens in Deutschland mündete. Es untersuchte exemplarisch die Methoden, Abläufe und die Folgen der sogenannten „Arisierung“ für die jüdischen Eigentümer im Deutschen Reich. Diese Folgen wirken bis heute nach. Sie zeigen Unrecht, Unrechtsbewusstsein, aber auch Wiedergutmachungsbestrebungen und sind deshalb auch für die Zukunft von besonderer Bedeutung. Darüber hinaus soll den aktuellen Tendenzen eines zunehmenden Antisemitismus entgegengewirkt werden, indem die Beispiele jüdischen Lebens und Unternehmertums in Deutschland und dem Deutschen Reich wahrheitsgetreu dargestellt werden.

Dr. Thomas Klingebiel, Mitglied der historischen Kommission Niedersachsen und Bremen, war für die wissenschaftliche Begleitung des Projektes verantwortlich. Die Projektkoordination übernahm Christian Heinrich Zimmermann, STD a. D. für Geschichte, Politik, Kunst.

Der aus der historischen Aufarbeitung der jüdischen Familiengeschichte Hahn erbrachte Erkenntnisgewinn wurde in einem Forschungsbericht dokumentiert und im Rahmen eines Workshops am 13.12.2021 einem interessierten Publikum zur Diskussion gestellt.

 

Ansprechpartner:
Dr. Andreas H. Apelt
Bevollmächtigter des Vorstandes
Tel.: 030 88412 141
» E-Mail schreiben

 

Förderer:

Anlage 8 Foerderlogo BMI deutsch farbig png Print e1574947958695 900x761

 

 
 
 

Direktlinks

Internationale Studienreisen

Über Geschichte Stolpern

Europassaal

Publikationen

Freundeskreis der Schlösser und Gärten

Projekt „Mein, dein, unser Deutschland“

Projekt „Antisemitismus in Deutschland“

Essaywettbewerb

Projekt „Debüt-Konzerte im ländlichen Raum“

Standort der Deutschen GesellschaftMail an die Deutsche GesellschaftWarenkorb anzeigenDeutsche Gesellschaft bei FacebookDeutsche Gesellschaft bei TwitterDeutsche Gesellschaft bei YoutubePresse