Den Blick gegen das Vergessen gerichtet
Aufgrund der vielfältigen Herausforderungen, mit denen sich die europäische Integration derzeit konfrontiert sieht, gerät deren grundlegende Errungenschaft zunehmend aus dem Blickfeld: Die Sicherung des Friedens in Europa. Die europäische Integration ist eine einzigartige Erfolgsgeschichte: Aus den Trümmern des Zweiten Weltkrieges entstanden, hat sie die einstigen „Erbfeinde“ Deutschland und Frankreich versöhnt und mit der Osterweiterung 2004 und 2007 auch Brücken nach Osten gebaut.
Seit über 60 Jahren herrscht zwischen den Staaten der EG/EU Frieden – ein demokratischer Frieden, ein europäischer Frieden: Konflikte unter demokratischen Staaten werden politisch gelöst, die EU ist hier sogar noch einen Schritt weiter: Staaten treten Kompetenzen ab und müssen dann sogar Entscheidungen umsetzen, die sie ursprünglich vielleicht ablehnten. Umso irritierender ist es, wenn in der Finanzkrise und der Flüchtlingskrise wieder Stereotype aufbrechen und längst vergessen geglaubte Vorurteile an Boden gewinnen. Mit dem Konflikt in der Ostukraine ist der Krieg zurück nach Europa zurück gekehrt.
Die zentrale Errungenschaft der europäischen Integration muss daher wieder thematisiert werden – auch und gerade wenn die Schlagzeilen in anderen Rubriken gemacht werden. Im Zuge von Gesprächen mit Zeitzeugen, etwa überzeugten Europäern, die den Zweiten Weltkrieg noch miterlebt haben, kann auch der jüngeren Generation der „Wert Europas an sich“ vermittelt werden.
Diese Zeitzeugengespräche bieten wir seit einigen Jahren an, kombiniert mit der Wanderausstellung „Den Blick gegen das Vergessen gerichtet“.
Profitieren Sie von unserem Angebot!
Zur Ausstellung:
Im Oktober 2008 fand eine trinationale Jugendbegegnung in Kamminke auf Usedom statt. Zwanzig Jugendliche aus Frankreich, Polen und Deutschland setzten sich während einer Woche mit der Geschichte verschiedener Kriegsgräberstätten in Deutschland und Polen auseinander. Foto- und Textwerkstätten ermöglichten es ihnen, ihre Impressionen und Reflexionen unter fachkundiger Anleitung fotografisch und textlich umzusetzen. Entstanden sind beeindruckende Fotografien und eine Formenvielfalt von Texten, die die Reflexionstiefe und Sensibilität der Jugendlichen im Umgang mit Erlebtem widerspiegeln.
Die Jugendlichen besichtigten den Golm auf Usedom, die größte deutsche Kriegsgräberstätte, die polnische Kriegsgräberstätte in Stare Czarnowo und den Zentralfriedhof von Szczecin/Stettin mit dem Denkmal der Waffenbrüderschaft und dem Denkmal an die Opfer der Konzentrationslager Polens. Diese Orte des Gedenkens und der Erinnerung warfen viele existenzielle Fragen auf. Ihre vielfältigen Antworten zeigt die Wanderausstellung „Den Blick gegen das Vergessen gerichtet“. Die Ausstellung wird bereits seit 2009 deutschlandweit gezeigt.
Den im Rahmen des Projekts entstandenen Film können Sie hier anschauen (Teil I und Teil II).
Potsdam TV berichtete über die Ausstellungseröffnung am 23. März 2018 im Oberstufenzentrum Technik Teltow in Teltow (Brandenburg):
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Termine und Veranstaltungsorte der Ausstellungseröffnungen (10 Veranstaltungen):
- 04.04.2019: Mönchengladbach, Hugo-Junkers-Gymnasium
- 30.04.2019: Bad Sassendorf, Gesamtschule
- 09.05.2019: Herborn, Gymnasium Johanneum
- 02.07.2019: Lemgo, Marianne-Weber-Gymnasium
- 12.09.2019: Vacha, Johann-Gottfried-Seume-Gymnasium
- 24.09.2019: Dömitz, GymnasialesSchulzentrums Fritz Reuter
- 17.10.2019: Wittenburg, Gymnasiales Schulzentrum
- 12.11.2019: Lübeck, Emil-Possehl-Schule
- 05.12.2019: Seelow, Bertolt-Brecht-Oberschule
- 11.12.2019: Berlin, mit Jugendlichen aus Hof (Bayern)
Interessenbekundungen für das nächste Jahr werden gern entgegengenommen.
Sind Sie daran interessiert, die Ausstellung an Ihrer Schule oder in Ihrer Bildungseinrichtung zu zeigen? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf und senden Sie uns Ihre Terminwünsche!
Begleitend zur Ausstellung stehen umfangreiche Unterrichtsmaterialien für Lehrerinnen und Lehrer zum Download bereit:
Infoblatt
Thema 1: Gedenken, Erinnern, Vergessen
Thema 2: Heldengedenken oder Mahnung
Thema 3: Fotografie
Thema 4: Der unbekannte Tote
Ansprechpartner:
Jan Roessel
Referent EU & Europa
Tel.: 030 88412 251
» E-Mail schreiben
Förderer:
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Partner:
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.