Veranstaltungsreihe
Rathenau und die Moderne
Walther Rathenau, 1921 (Bild: © ) |
Walther Rathenau (1867-1922) gehört zu den bedeutendsten deutsch-jüdischen Persönlichkeiten des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Der Industrielle, Publizist und Politiker war wortgewaltiger Kritiker der politischen Kultur und der gesellschaftlichen Zustände seiner Zeit – ob er die Diskriminierung der Juden kritisierte oder die Kolonialpolitik. Zugleich Wirtschaftsethiker und Literat, verstand er sich als Wortführer einer Moderne und nahm – wenn auch nicht frei von Irrtümern – mit seinen Zukunftsentwürfen manche Entwicklungen um Jahrzehnte vorweg. Als Außenminister wurde er zum Wegbereiter einer Entspannungspolitik und prägte Anfang der 1920er Jahre – nicht zuletzt mit dem deutsch-russischen Vertrag von Rapallo – die Rückkehr Deutschlands auf die internationale Bühne. Seine Ermordung durch rechtsextremistische Verschwörer 1922 erschütterte die Republik.
Mit der Veranstaltungsreihe „Rathenau und die Moderne“ nehmen die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit und die Deutsche Gesellschaft e. V. zentrale politische und gesellschaftliche Leitbilder Rathenaus und seiner Zeit unter aktueller Perspektive in den Blick: Welche Spannungen löste Rathenaus „beunruhigende Komplexität“ (Shulamit Volkov) als Jude, Unternehmer, Homme des lettres und liberaler Politiker im aufgeheizten Klima der neuen Republik und ihrer gewalttätigen Gegner aus? Was führt von seiner Politik der internationalen Verständigung in die heutige Zeit der Globalisierung?
26.01.2022 | 18:00 - 19:00 Uhr | Digital per ZOOM
Walther Rathenau – eine Epochengestalt?
18:00 Uhr Begrüßung
Dr. Vincent Regente, Leiter EU & Europa, Deutsche Gesellschaft e. V.
18:05 Uhr Walther Rathenau – eine Epochengestalt?
Prof. Dr. Martin Sabrow, eh. Direktor des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung in Potsdam und emer. Professor für Neueste Geschichte und Zeitgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin
18:20 Uhr Im Dialog: Linksliberaler Patriot, Jude, Unternehmer und Politiker – Rathenau im Netzwerk der Moderne
Dr. Wolther von Kieseritzky, Referent für historische Forschung / Public History im Archiv des Liberalismus, und Prof. Dr. Martin Sabrow
Die Einladung können Sie hier als PDF herunterladen.
Dr. Wolther von Kieseritzky ist Referent für historische Forschung / Public History im Archiv des Liberalismus der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit. Er studierte in Berlin (FU), Freiburg und Ann Arbor, USA und promovierte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er ist u.a. Mitglied im Vorstand der Historischen Kommission zu Berlin.
Prof. Dr. Martin Sabrow beschäftigt sich seit Anfang der 80er Jahre mit der politischen Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts, mit Diktaturforschung sowie Historiographie- und Erinnerungsgeschichte. Von 2004-2021 war er Direktor des Zentrums für Zeithistorische Forschung in Potsdam. Seit Herbst 2021 ist er Sprecher des Leibniz-Forschungsverbundes „Wert der Vergangenheit“ und seit Januar 2022 Senior Fellow am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam.
06.04.2022 | 18:00 - 19:15 Uhr | Hans-Dietrich-Genscher-Haus, Reinhardtstraße 14, 10117 Berlin
Rathenaus wirtschaftspolitisches Erbe. Transformationen gestern und heute
Prof. Dr. Werner Plumpe, Professor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte am Historischen Seminar der Goethe-Universität Frankfurt am Main
Prof. Dr. Joachim Scholtyseck, Professor für Neuere und Neueste Geschichte an Institut für Geschichtswissenschaft der Universität Bonn
Daniel Taras, Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH (GIZ), Head of Sustainable Economic Transformation & Finance
Moderation: Dr. Dorothea Siems, Volkswirtin, Journalistin
21.06.2022 | 18:00 - 19:30 Uhr (Einlass ab 17:30 Uhr) | NUMOV Konferenz-Zentrum Mauerstr. 13 10117 Berlin
Rathenaus Ermordung. Gefahren für die Demokratie – gestern und heute
Prof. Dr. Dominik Geppert, Professor für Geschichte des 19./20. Jahrhunderts, Universität Potsdam
Prof. Dr. Ursula Münch, Direktorin der Akademie für Politische Bildung in Tutzing
Prof. Dr. Martin Sabrow, eh. Direktor des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung in Potsdam und emer. Professor für Neueste Geschichte und Zeitgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin
Linda Teuteberg MdB, Mitglied im Ausschuss für Inneres und Heimat, stellv. Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft e. V.
Moderation: Korbinian Frenzel, Journalist
Anschließend bitten wir zu einem kleinen Empfang.
Die Veranstaltung wird parallel in einem Livestream übertragen.
Anmeldungen sind ab sofort über die Webseite der Friedrich-Naumann-Stiftung möglich: Anmeldung für die Online-Teilnahme. Anmeldung für die Vorort-Teilnahme.
XX.XX.2022 | Uhrzeit wird noch bekanntgegeben
Rathenaus außenpolitisches Vermächtnis. Friedenssicherung und Politik der internationalen Verständigung
Wir bitten freundlich um Anmeldung auf der Seite der Friedrich-Naumann-Stiftung: https://shop.freiheit.org/#!/Veranstaltung/8i1by
Ansprechpartner bei der Deutschen Gesellschaft e. V.
Dr. Lars Lüdicke / Dr. Vincent Regente
Tel.: 030 88412 203 / 030 88412 288
» E-Mail schreiben
Aktueller Veranstaltungshinweis der Walther Rathenau Gesellschaft e.V. für den 24.06.2022
Am 24. Juni jährt sich zum 100. Mal der Tag der Ermordung des deutschen Industriellen, Intellektuellen und Reichsaußenministers Walther Rathenau. Zu diesem Anlass bereitet die Walther Rathenau-Gesellschaft mehrere Veranstaltungen vor, die von einer Kranzniederlegung am Vormittag des 24. Juni an der Mordstelle in der Koenigsallee (Berlin-Grunewald) bis zu einer Ausstellungseröffnung in Schloss Freienwalde am Nachmittag des 26. Juni reichen.
Im Zentrum steht eine Gedenkveranstaltung am Nachmittag des 24. Juni 2022 im Innenhof des Deutschen Historischen Museums in Berlin-Mitte, zu der allerdings mit Rücksicht auf die nicht sicher absehbare Corona-Lage möglicherweise nur eine begrenzte Zahl von Plätzen zur Verfügung stehen wird. Falls Sie an dieser Gedenkfeier teilzunehmen wünschen, bitten wir Sie, dies dem Sekretariat der Walter Rathenau Gesellschaft e.V. im Büro Dürr bis zum 15. April 2022 mitzuteilen und sich diesen Termin vorzumerken; eine formelle Einladung mit detailliertem Programm erfolgt im Mai.
Weitere Veranstaltungen zum Todesjahr Walther Rathenaus am 16.06., 23.06. und 25.06.2022 des Industriesalons Schöneweide
Mehr Informationen finden Sie auf dem Faltblatt des Industriesalons.
Die Veranstaltungsreihe ist eine Kooperation von Friedrich-Naumann-Stiftung und Deutscher Gesellschaft e. V.