Mit Helmut Kohl ist ein großer Patriot und leidenschaftlicher Europäer verstorben, der die Nachkriegsgeschichte tiefgreifend geprägt hat. Wie kaum ein anderer erkannte er die historische Chance, die deutsche Teilung zu überwinden, stets der besonderen Verantwortung verpflichtet, die sich aus der Geschichte ergab: „Wir wollen eine Welt, in der es mehr Frieden und mehr Freiheit gibt, die mehr Miteinander und nicht mehr Gegeneinander kennt“, sagte Kohl Ende 1989 vor der Ruine der im Krieg zerstörten Dresdner Frauenkirche. Er war und blieb überzeugt: „Das ‚Haus Deutschland‘ - unser gemeinsames Haus - muß unter einem europäischen Dach gebaut werden.“ Kohls Verdienste um die deutsche Einheit und die europäische Einigung bleiben unvergessen; sie wirken bis in die Gegenwart und Zukunft nach. Die Deutsche Gesellschaft e. V., für die Helmut Kohl bereits 1990 die Schirmherrschaft über die ersten deutsch-deutschen Jugendbegegnungen übernahm ("Sommer der Begegnungen"), wird dem Kanzler der Einheit stets ein ehrendes Andenken bewahren.
16.06.2017