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Diskussionsreihe

Zurück in die Zukunft! Visionen, Hoffnungen und Aufbrüche 1949 – 1989 – 2024

 

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 Gestaltung: ultramarinrot

Zukunft ist Gegenwart und Zukunft hat Geschichte: Sie ist Teil politischer Forderungen und gesellschaftlicher Visionen, sie keimt in persönlichen Hoffnungen und Träumen. Mal erscheint sie als Verheißung, mal als Bedrohung. Besonders viel Zukunft steckt in Aufbruchsmomenten, die einen Neuanfang versprechen. 75 Jahre nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland und der DDR sowie 35 Jahre nach der Friedlichen Revolution lud die gemeinsame Veranstaltungsreihe der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Deutschen Gesellschaft e. V. dazu ein, vergangene Zukünfte zu erkunden:

Welche politischen und gesellschaftlichen Ideen waren mit den Aufbruchsmomenten 1949 und 1989 verbunden? Welche Sehnsüchte weckten sie bei den Menschen in Ost und West? Welche Prognosen haben sich erfüllt, welche sind längst überholt? Und inwiefern prägen unerfüllte Erwartungen und enttäuschte Hoffnungen unsere Gegenwart?

Angesichts der Sorge um die Zukunft der Demokratie nahm die Reihe im Jahr 2024 Unterschiede zwischen Diktatur und Demokratie in den Blick – etwa, wer über kommende Zeiten bestimmt. In Diskussionsrunden, Lesungen und Filmabenden woll(t)en wir in den Jahren 2024 und 2025 mit Zukunftsforscherinnen und Zukunftsforschern, Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sowie Expertinnen und Experten aus Gesellschaft, Politik und Kultur zukunftsweisende Antworten auf die Fragen unserer Gegenwart finden.

Veranstaltungsort:

Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
(Kronenstr. 5, 10117 Berlin)

Kontaktadresse für Fragen und Kommentare:

 

 

 

 

Überblicksflyer aus dem Jahr 2024 hier

 

1. Veranstaltung am 28.5.2024: Zukunft erinnern – Das Morgen von gestern im Heute

Podiumsdiskussion

Wie unterschiedlich die Zukunftsvorstellungen in Deutschland nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ausfielen, zeigte sich 1949 bei der Gründung gleich zweier deutscher Staaten: Politisch, rechtlich und ideologisch waren die Bundesrepublik und die DDR zwei völlig entgegengesetzte, staatsgewordene Zukunftsversprechen. Im Westen etablierte sich eine parlamentarische Demokratie, die Freiheit und Wohlstand verhieß. Die kommunistische Diktatur im Osten propagierte „der Zukunft zugewandt“ zwar auch einen Neuanfang, duldete jedoch keine alternativen Zukunftsentwürfe. Sie brachen sich erst 40 Jahre später in der Friedlichen Revolution Bahn, als die Vision einer demokratischen Zukunft hunderttausende Menschen in der DDR einte. Doch auch ihre Ziele und Wünsche waren – wie die der Oppositionsbewegungen in ganz Ostmitteleuropa – vielfältig. Was ist aus den politischen Ideen von 1949 und 1989 geworden? Wie prägen die Hoffnungen und Enttäuschungen der Menschen unsere Gegenwart? Die Podiumsdiskussion bildete den Auftakt der zweijährigen Reihe „Zurück in die Zukunft!“, die mit dem Blick in die Vergangenheit unsere Gegenwart verstehen und die Zukunft mitgestalten möchte.

Programm

Kurzbiografien der Mitwirkenden

Internetstream zum Nachhören

 

2. Veranstaltung am 25.6.2024 (ab 18:00 Uhr):
Zukunft (er)träumen: Jugend zwischen Hoffen und Bangen im geteilten und vereinten Deutschland

 
Lesung mit Gespräch

Erwachsenwerden im Sozialismus: Laut Jugendgesetz der DDR von 1964 war dies die sichere Garantie für eine glückliche Zukunft. Da die Jugend „Schmiede der Zukunft“ und „Bauherr des Sozialismus“ war, versprach ihr das SED-Regime Vertrauen und Verantwortung. Im Gegenzug würden sich junge Menschen durch Tatendrang und Lerneifer bewähren, so das Kalkül. Diese Rechnung ging freilich nicht auf. Auch in der DDR schlugen sich Teenager mit den üblichen Unsicherheiten herum, die das Heranwachsen mit sich bringt. Wie Karin, die 16-jährige Protagonistin aus Charlotte Gneuß‘ Roman „Gittersee“ (2023). Zu deren „ganz normaler“ jugendlicher Orientierungslosigkeit kommt jedoch eines Tages die Stasi und damit ein besonderes Maß an Manipulation. Ein unbeschwerter Blick in die Zukunft ist nicht mehr möglich: Wie soll Karin die Folgen ihres Tuns abschätzen, wenn sie schon die Gegenwart überfordert?

Gemeinsam mit der Autorin Charlotte Gneuß haben wir über Unsicherheiten, Sehnsüchte und Zukunftsvorstellungen junger Menschen im geteilten und vereinten Deutschland gesprochen und dabei auch diskutiert, wie viel Freiheit und Optimismus Jugendliche heute verspüren und wie viel Druck zugleich auf ihnen lastet. Neben der Lesung aus „Gittersee“ hörten wir, wie Schülerinnen und Schüler aus Ost und West im Jahr 1990 auf die Frage „Wie stelle ich mir meine persönliche Zukunft und meinen weiteren Lebensweg im vereinigten Deutschland vor?“ antworteten. Die Lesung mit Gespräch bildete die zweite Veranstaltung der Reihe „Zurück in die Zukunft!“, die mit dem Blick in die Vergangenheit zum Verständnis unserer Gegenwart und zur Gestaltung unserer Zukunft beitragen will.

Programm

Kurzbiografien der Mitwirkenden

 

3. Veranstaltung am 16.7.2024 (ab 18:00 Uhr):
Zukunft fürchten: „German Angst“ vor Veränderung?

 
Fishbowl-Diskussion

Halb voll oder halb leer? Wo die einen optimistisch in die Zukunft blicken, sehen die anderen schwarz. Nicht nur für Einzelne sind Krisen und Kriege Anlass für Pessimismus – auch ganze Gesellschaften können Zukunftsängste entwickeln. Ein Blick in die deutsche Zeitgeschichte zeigt, dass selbst Aufbruchsmomente von Sorgen begleitet waren: Die Gründungen von DDR und Bundesrepublik waren noch stark von den Erfahrungen des Krieges geprägt, im Kalten Krieg gehörte Angst zum Alltag und im Einigungsprozess nach 1990 dominierte bei vielen Menschen die Sorge vor den zahlreichen Veränderungen.

In der dritten Veranstaltung unserer Reihe „Zurück in die Zukunft!“ ergründen wir Zukunftsängste historisch, psychologisch und gesellschaftlich: Was verbindet sie mit der jüngeren deutschen Geschichte? Wie begründet waren und sind sie? Gingen Menschen im Osten anders mit Bedrohungen um als im Westen? Und welche Ängste – etwa von marginalisierten Gruppen – nehmen wir gar nicht wahr? Gemeinsam mit unseren Gästen und dem Publikum diskutieren wir in einem offenen Forum, was es für unsere Gegenwart bedeutet, wenn die Zukunft düster erscheint.

Programm

Kurzbiografien der Mitwirkenden

Die Veranstaltung wurde im Nachgang in der Sendung „Forum“ im rbb24 Inforadio ausgestrahlt.

 

 

4. Veranstaltung am 17.9.2024 (ab 18:00 Uhr):
Zukunft erkämpfen: Proteste fürs „Morgen“

 
Filmvorführung „Leipzig im Herbst“ (Gerd Kroske, Andreas Voigt, DDR 1989) mit Gespräch

 
Auch 35 Jahre nach der Friedlichen Revolution könnte der Dokumentarfilm „Leipzig im Herbst“ von Gerd Kroske und Andreas Voigt aus dem Jahr 1989 kaum näher an Geschehen und Stimmung der revolutionären Ereignisse sein: Euphorische Demonstrantinnen, beobachtende Straßenkehrer und diensthabende Volkspolizisten kommen unkommentiert und authentisch zu Wort. Was zum Zeitpunkt des Schnitts bereits Geschichte war – die Berliner Mauer fiel noch vor der Premiere –, ist heute eine einzigartige Momentaufnahme mit seltenen Straßenszenen und Gesprächen über die Sprengkraft der Friedlichen Revolution.

Im Rahmen unserer Reihe „Zurück in die Zukunft!“ sprach Filmkritiker Knut Elstermann mit Gerd Kroske über seine Erinnerungen an den Herbst 1989 und über die unterschiedlichen Zukunftsentwürfe und -erzählungen, die er mit der Kamera einfing. Gemeinsam mit der Künstlerin und DDR-Bürgerrechtlerin Dr. Katrin Hattenhauer nahmen sie auch heutige Proteste in den Blick und gingen der Frage nach, welche Macht bewegte Bilder für unsere Gegenwart und Zukunft haben.

Es wirkten mit: Knut Elstermann
, Filmjournalist; Gerd Kroske, Autor, Regisseur und Filmproduzent; Dr. Katrin Hattenhauer, Malerin und DDR-Bürgerrechtlerin.

 

Programm

Kurzbiografien der Mitwirkenden

 

Wir möchten unsere Arbeit für Sie stetig verbessern. Bitte nehmen Sie sich dafür ein paar Minuten Zeit, um den Publikumsfragebogen auszufüllen (Zusendung gern per EMail an: ).

 

Begleitend zur Diskussionsreihe fand am 9. Oktober 2024 eine Tagung zum Thema „1989 – Mit der Revolution die Zukunft“ statt.

 

Ansprechpartner/-in:

Dr. Heike Tuchscheerer
Referentin der Abteilung Politik & Geschichte
Tel.: 030 88412 254
» E-Mail schreiben

Dr. Lars Lüdicke
Bevollmächtigter des Vorstandes
Tel.: 030 88412 203
» E-Mail schreiben

 

Förderer:


 
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